
Shepherds
Hütehund gewinnen zunehmend an Beliebtheit in den heimischen Haushalten. Neben dem Border Collie ist vor allem der Australian Shepherd (Australischer Schäferhund) ein beliebtes Familienmitglied in deutschen Haushalten geworden.
Steckbrief
Herkunft: USA (trotz des Namens nicht aus Australien)
Größe:
Rüden: 51 – 58 cm
Hündinnen: 46 – 53 cm
Gewicht:
Rüden: 22 – 30 kg
Hündinnen: 16 – 25 kg
Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
Körperbau
Der Australian Shepherd hat eine Schulterhöhe zwischen 45 cm und 65 cm und besitzt ein wetterbeständiges, halblanges Fell mit dichter Unterwolle, was eine regelmäßige Fellpflege erfordert. Der Australian Shepherd weisst vier sogenannte Grundfärbungen auf, welche alleine auftreten können, oder mit jeweils bestimmten Abzeichen im Fell, was insgesamt 16 mögliche Farbvarianten ergibt. Jedoch ist bei allen Farbvarianten die überwiegend weiße Färbung um Augen und Ohren ein starkes Merkmal.
Der Shepherd wird oft mit kupierter Rute präsentiert, was jedoch in Deutschland verboten ist. Einige Tiere weisen auch sogenannte „Stummelruten“ auf, welche als NTB (Natural Bobtail) bezeichnet werden. Die mittelgroßen Augen dieser Hunderasse sind zumeist blau, braun oder bernsteinfarben.
Wesenszüge und Charakter
Da der Shepherd, wie schon erwähnt, zu den Hütehunden gehört, benötigt er eine Haltung die ihn auslastet. Somit ist er der ideale Partner für sportlich aktive Hundehalter. So sollte man ihnen tägliche, lange Spaziergänge ermöglichen. Doch reicht dieses bei dieser Hunderasse nicht aus. Agility (Hundesport) ist eine ideale Möglichkeit, die Tiere nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu fördern, da sie ein Hohes Maß an Intelligenz aufweisen.
Auch Kunststückchen kann man dieser Rasse sehr erfolgreich beibringen, der Shepherd ist ein freundlicher, lernfreudiger Hund, der seinem Besitzer es stets recht machen möchte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er auf Grund seiner Wachsamkeit und dem ausgeprägten Schutztriebes auch gerne als Fährten- oder Drogenspürhunde einsetzen. Der Shepherd benötigt eine grössere Wohnung oder Haus mit Garten, da er doch einen ausgeprägten Bewegungsdrang hat.
Pflege
Der Australian Shepherd ist eine aktive Hunderasse mit einem mittellangen, dichten Fell, das wetterfest ist und regelmäßige Pflege benötigt. Obwohl das Fell von Natur aus schmutzabweisend ist, sollte es mindestens zwei- bis dreimal pro Woche gründlich gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist tägliches Bürsten empfehlenswert, da er in dieser Zeit besonders stark haart.
Baden ist nur bei starker Verschmutzung erforderlich, da zu häufiges Waschen die natürliche Schutzschicht der Haut beschädigen kann. Falls ein Bad notwendig ist, sollte ein mildes Hundeshampoo verwendet werden. Besonders wichtig ist die Kontrolle der Ohren, da der Australian Shepherd durch seine hängenden Ohren anfällig für Infektionen ist. Sie sollten regelmäßig mit einem weichen, feuchten Tuch gereinigt und auf Rötungen oder unangenehmen Geruch überprüft werden.
Auch die Zahnpflege sollte nicht vernachlässigt werden, da Zahnstein und Entzündungen langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen können. Regelmäßiges Zähneputzen mit spezieller Hundezahnpasta oder Zahnpflege-Snacks hilft, die Zähne gesund zu halten. Die Krallen des Australian Shepherd sollten in regelmäßigen Abständen gekürzt werden, besonders wenn sie sich nicht ausreichend durch Bewegung abnutzen.
Da der Australian Shepherd sehr aktiv ist, müssen auch seine Pfoten regelmäßig überprüft werden, um Verletzungen oder Risse frühzeitig zu erkennen. Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenfalls zur Gesundheit seines Fells und seiner Haut bei. Mit der richtigen Pflege bleibt der Australian Shepherd nicht nur optisch gepflegt, sondern auch gesund und voller Energie.
Voraussetzungen für Anschaffung
Die Anschaffung eines Australian Shepherd sollte gut durchdacht sein, da diese intelligente und arbeitsfreudige Hunderasse besondere Ansprüche hat. Er ist kein reiner Familien- oder Wohnungshund, sondern ein aktiver Begleiter, der viel Bewegung und geistige Beschäftigung benötigt. Sein ausgeprägter Hütetrieb kann dazu führen, dass er versucht, Kinder oder andere Tiere zu „hüten“, weshalb eine konsequente Erziehung von Anfang an wichtig ist.
Dieser Hund eignet sich nur für Menschen, die viel Zeit für Training, Spaziergänge und Hundesportarten wie Agility oder Obedience investieren können. Ein Garten ist vorteilhaft, ersetzt aber nicht die notwendige Bewegung und Beschäftigung. Ohne ausreichende Auslastung kann der Australian Shepherd schnell unerwünschtes Verhalten entwickeln.
Seine hohe Intelligenz macht ihn sehr lernfähig, aber auch anspruchsvoll in der Erziehung. Er braucht eine klare Führung, aber auch viel soziale Interaktion, da er ungern allein bleibt. Zudem ist er durch seine enge Bindung an den Menschen besonders sensibel und benötigt eine einfühlsame, aber konsequente Hand.
Auch die Fellpflege erfordert regelmäßige Aufmerksamkeit, besonders während des Fellwechsels. Gesundheitsaspekte wie Hüftdysplasie, Augenkrankheiten oder Epilepsie sollten bei der Wahl eines verantwortungsvollen Züchters berücksichtigt werden.
Ernährung
Durch seine sportliche Aktivität und dem somit hohem Nährstoff Bedarf, sollte man ein hochwertiges Futter füttern. Hierbei sollte man auf einen hohen Fleischanteil und möglichst niedrigem Getreidegehalt achten. Herkömmliche, im Supermarkt erhältliche Futtersorten eignen sich nicht sonderlich zur Ernährung eines Shepherds. Im Zoofachhandel findet man jedoch eine breite Auswahl an geeigneten Futtermitteln.
Eine gute, sowie artgerechte Alternative ist die Ernährung durch das sogenannte Barfen. Hierbei handelt es sich um abgestimmte Rohfleischfütterung. Gängige Fleischsorten hierbei sind Rind, Pferd und Geflügel, ergänzt durch Gemüse, Öle und Zusatzpräperate. Mittlerweile gibt es viele Internetfachhandel, die sich auf das Barfen spezialisiert haben.
Kann man all die Bedürfnisse dieser Rasse erfüllen, hat man mit dem Australian Shepherd einen Hund, der einen lange Zeit treu durchs Leben begleitet.
Fazit
Der Australian Shepherd ist ein hochintelligenter, energiegeladener und arbeitsfreudiger Hund, der sich nicht für ein ruhiges Leben auf dem Sofa eignet. Er braucht eine aktive Bezugsperson, die ihm sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen bietet. Ohne genügend Beschäftigung kann er schnell unerwünschtes Verhalten entwickeln, da er stets eine Aufgabe sucht. Seine enge Bindung an den Menschen macht ihn zu einem treuen und anhänglichen Begleiter, der jedoch nicht gern allein bleibt.
Durch seinen ausgeprägten Hütetrieb benötigt er eine konsequente, aber einfühlsame Erziehung. Seine hohe Lernfähigkeit macht ihn zwar leicht trainierbar, aber auch anspruchsvoll, da er geistig gefordert werden will. Regelmäßige Fellpflege, gesundheitliche Vorsorge und eine ausgewogene Ernährung tragen zu seinem Wohlbefinden bei.
Ein Australian Shepherd ist kein Hund für Anfänger oder Menschen mit wenig Zeit. Wer jedoch die nötige Erfahrung, Geduld und Aktivität mitbringt, findet in ihm einen außergewöhnlichen und loyalen Begleiter, der mit Begeisterung an der Seite seines Besitzers steht.