
Mastiff
Der Mastiff oder auch Old English Mastiff ist eine britische Hunderasse. Der Mastiff ist auch unter dem Begriff „Englische Dogge“ bekannt. Es handelt sich um eine sehr alte Hunderasse. Die Tatsache, dass die Römer im Zuge Ihrer Kolonialisierung der britischen Inseln den Mastiff auf dem europäischen Festland einführten zeigt, dass der Mastiff also schon vor dem Beginn der römischen Besatzung in Großbritannien weit verbreitet gewesen sein muss.
Die Deutsche Dogge, der Bulldog oder der Boxer sind wie zahlreiche weitere Hunderassen Nachfahren des Mastiffs. Der Mastiff war historisch gesehen ein erfolgreicher Jagdhund der insbesondere zur Bären – oder Wildschweinjagd eingesetzt wurde. Zum Vorteil reichten dem Mastiff hierfür seine beeindruckende und stattliche Erscheinung sowie der massive Körperbau.
Steckbrief
Herkunft: Großbritannien
Größe: Rüden bis ca. 76 cm, Hündinnen etwas kleiner
Gewicht: 70–100+ kg (manche Rüden auch deutlich darüber)
Lebenserwartung: ca. 6–10 Jahre
Körperbau
Der Mastiff wird in Großbritannien heutzutage als traditioneller Wachhund auf großen herrschaftlichen Anwesen gehalten. Dies liegt natürlich auch an der beeindruckenden Erscheinung dieser Hunderasse. Der Mastiff erreicht ein durchschnittliches Körpergewicht von 80 bis 90 Kilo und eine Schulterhöhe von bis zu 80 cm. Der Mastiff zählt so zweifelsfrei in die Kategorie der Großhunde.
Typisch erkennbar ist der Mastiff zunächst natürlich an dem massigen und großen Körperbau. Ebenso prägnant sind auch der viereckig wirkende Schädel mit den ausgeprägten Lefzen.
Wesenszüge und Charakter
Der Mastiff ist ein echter sanfter Riese – ruhig, gelassen und voller Würde. Trotz seiner beeindruckenden Größe und kraftvollen Erscheinung besitzt er ein ausgesprochen freundliches und gutmütiges Wesen. Er ist eng an seine Familie gebunden und zeigt sich ihr gegenüber loyal, beschützend und liebevoll. Fremden begegnet er meist zurückhaltend, aber niemals aggressiv – sein souveränes Auftreten reicht oft aus, um Eindruck zu machen, ohne dass er eingreifen muss.
Typisch für den Mastiff ist seine hohe Reizschwelle: Er lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und reagiert besonnen auf neue Situationen. Gleichzeitig ist er sehr wachsam und wird im Ernstfall seine Familie entschlossen beschützen – jedoch immer mit Bedacht und ohne unnötige Härte.
Sein Charakter ist geprägt von Ausgeglichenheit, Sanftheit und innerer Stärke. Er ist kein Hund für wilde Spiele oder hektische Umgebungen, sondern liebt ein ruhiges Zuhause, in dem er zur Ruhe kommen kann. Seine Geduld und Freundlichkeit machen ihn zu einem angenehmen Begleiter, auch im Umgang mit Kindern – solange diese ihn respektvoll behandeln.
Der Mastiff ist sensibel, feinfühlig und braucht eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Druck oder Härte wirken bei ihm eher kontraproduktiv. Wer ihm mit Vertrauen, Klarheit und Geduld begegnet, erhält einen treuen Freund, der mit stoischer Ruhe und viel Herz durch dick und dünn geht.
Pflege
Die Pflege des Mastiffs ist insgesamt unkompliziert, erfordert aber dennoch regelmäßige Aufmerksamkeit – vor allem wegen seiner Größe und der rassetypischen Merkmale. Sein kurzes, glattes Fell ist pflegeleicht und muss in der Regel nur einmal pro Woche gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern. In Zeiten des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten sinnvoll sein.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Gesichtsfalten und die Lefzen. Dort kann sich Feuchtigkeit oder Schmutz sammeln, was zu Hautreizungen oder Entzündungen führen kann. Eine regelmäßige, sanfte Reinigung dieser Partien beugt Problemen vor. Auch die Ohren sollten kontrolliert und bei Bedarf vorsichtig gereinigt werden, da sie anfällig für Schmutz und Ohrentzündungen sein können.
Die Augen des Mastiffs sind ebenfalls empfindlich und sollten regelmäßig auf Reizungen oder Ausfluss untersucht werden. Die Krallen nutzen sich bei diesen schweren Hunden zwar oft von selbst ab, dennoch sollte man sie regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf kürzen, um Fehlstellungen oder Schmerzen zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Pflege ist die Kontrolle des Gewichts. Aufgrund seiner Größe und seines ruhigen Wesens neigt der Mastiff bei falscher Fütterung schnell zu Übergewicht, was wiederum Gelenke und Kreislauf belastet. Eine ausgewogene Ernährung, angepasstes Maß an Bewegung sowie regelmäßige Tierarztbesuche gehören deshalb zur verantwortungsvollen Pflege dazu.
Wer sich dieser Pflege bewusst ist, wird lange Freude an einem gesunden, gepflegten und zufriedenen Mastiff haben – ein stattlicher Begleiter mit sanftem Wesen.
Voraussetzungen für Anschaffung
Die Anschaffung eines Mastiffs sollte gut durchdacht sein – nicht nur wegen seiner imposanten Größe, sondern auch wegen seines besonderen Wesens und seiner Bedürfnisse. Wer sich für einen Mastiff entscheidet, holt sich keinen gewöhnlichen Hund ins Haus, sondern einen treuen, wachsamen Begleiter mit viel Herz und Gewicht.
Zunächst ist ausreichend Platz ein entscheidender Faktor. Ein Mastiff braucht kein riesiges Grundstück, aber eine geräumige Wohnung oder ein Haus mit Zugang zum Garten ist ideal. Enge Treppenhäuser, kleine Wohnungen oder hektische Stadtwohnungen sind dagegen meist ungeeignet – schon allein aus praktischen Gründen.
Ebenso wichtig ist Zeit: Der Mastiff ist ein menschenbezogener Hund, der engen Familienanschluss sucht. Er möchte dabei sein, nicht nur „mitlaufen“. Wer viel außer Haus ist oder keinen Raum für gemeinsame Ruhe und Nähe hat, wird diesem Bedürfnis nicht gerecht. Auch die Erziehung verlangt Geduld, Konsequenz und Fingerspitzengefühl – ein Mastiff lässt sich nicht mit Härte erziehen, sondern mit Vertrauen und ruhiger Autorität.
Zukünftige Halter sollten außerdem über eine gewisse körperliche Stärke verfügen, um den Hund in außergewöhnlichen Situationen sicher führen zu können – immerhin bringt ein ausgewachsener Mastiff gut und gerne 80 Kilogramm oder mehr auf die Waage. Auch das finanzielle Budget sollte passen: Futter, Tierarztkosten, Ausstattung in XXL und ggf. Spezialversicherungen können ins Geld gehen.
Nicht zuletzt braucht es ein gewisses Maß an Hundeerfahrung – der Mastiff ist kein Anfängerhund. Wer jedoch über ausreichend Platz, Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen verfügt, wird im Mastiff einen treuen, ruhigen und beeindruckenden Begleiter fürs Leben finden.
Ernährung
In der Ernährung steht der Besitzer vor der Herausforderung den Appetit eines 90 Kilo schweren Hundes zu stillen. Diese Großhunde müssen natürlich auch mit entsprechenden Futtermengen versorgt werden. Hierbei ist aber dennoch auf eine sehr reichhaltige und ausgewogene Ernährung zu achten, da der Mastiff leicht zur Fettleibigkeit neigt. Hier muss sich der Hundebesitzer also auf entsprechend hohe Kosten für Futtermittel einstellen.
Einfach bleibt hingegen die Fellpflege aufgrund des sehr kurzen Fells des Mastiffs.
Wichtig ist natürlich eine prägende und konsequente Erziehung. Eine Hunderasse mit derart massiven Proportionen würde andernfalls mit einem zu ausgeprägten eigenen Willen sehr schnell die Oberhand in den heimischen vier Wänden gewinnen. Der Mastiff hat aber eine sehr hohe Reizschwelle und ist keine aggressive Hunderasse. Dennoch ist der Mastiff durch die Bedingung einer konsequenten Erziehung und der Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung kein Hund für Anfänger.
Fazit
Der Mastiff ist ein beeindruckender Hund – nicht nur wegen seiner imposanten Erscheinung, sondern vor allem durch sein ruhiges, sanftes und loyales Wesen. Hinter dem kraftvollen Äußeren verbirgt sich ein sensibler Charakter, der eng an seine Familie gebunden ist und ihr mit bedingungsloser Treue zur Seite steht. Er ist wachsam, ohne aggressiv zu sein, ausgeglichen, ohne langweilig zu wirken, und freundlich, ohne aufdringlich zu werden.
Wer ihm den nötigen Platz, Zeit und Zuwendung bieten kann, wird mit einem ausgesprochen liebevollen und würdevollen Begleiter belohnt. Der Mastiff eignet sich besonders für erfahrene Hundehalter, die seine ruhige Stärke zu schätzen wissen und bereit sind, Verantwortung für einen Hund dieser Größe zu übernehmen. Mit der richtigen Erziehung, Fürsorge und Umgebung entwickelt sich der Mastiff zu einem echten Familienmitglied – sanft, souverän und voller Herz.