Australian Shepherd
Die Rasse des ursprünglich als Hütehund gezüchteten Australian Shepherd erfreut sich mittlerweile in ganz Europa großer Beliebtheit. Sein Name lässt vermuten, dass er aus Australien stammt, tatsächlich liegen seine Wurzeln jedoch in Nordamerika. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten viele Menschen aus Europa und Australien in die USA ein. Sie führten häufig Vieh und Hütehunde mit sich. Baskische Einwanderer brachten die Hunde mit ihren Merinoschafen, die in den USA „Australian Sheep“ genannt wurden, ins Land. Die Hütehunde dieser Schafherden die „Australian Shepherd“ machten sich bald aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Intelligenz einen Namen. Ihre Beliebtheit steigerte sich noch durch Auftritte in Western Shows, bei denen sie ihre Vielseitigkeit zeigen konnten.
Steckbrief
Lebenserwartung: 13 bis 15 Jahre
Charakter: Anhänglich, ausgeglichen, intelligent, freundlich, aktiv, wachsam
Widerristhöhe: Rüde: 51-58 cm, Hündin: 46-54 cm
Gewicht: Rüde: 25-32 kg, Hündin: 16-25 kg
Farben: Schwarz, Rot, Blue-Merle (marmoriertes Schwarz mit grauer Grundfarbe), Red-Merle (marmoriertes Rot/Braun mit hellroter oder beiger Grundfarbe), aus diesen Grundfarben ergeben sich 16 mögliche Fellfarben
Körperbau
Der Australian Shepherd ist ein mittelgroßer Hund mit einem wohlproportionierten und muskulösen Körperbau. Er ist länger als hoch, sein Kopf ist quadratisch mit einem flachen Schädel. Sein Fell ist halblang mit glattem, aber auch gewelltem Deckhaar sowie einer dichten Unterwolle. Dadurch ist er auch vor extremen Witterungsverhältnissen gut geschützt. Am Kopf, den Ohren und an Teilen der Beine, ist das Fell hingegen kürzer.
Fast alle Australian Shepherds sind dreifarbig (99 %). Außer den im Steckbrief genannten Farben werden keine weiteren im Rassestandard akzeptiert.
Die Hunderasse besitzt dreieckige Kippohren, die an der Spitze leicht abgerundet sind.
Der Schwanz ist lang und haarig, einige Hunde besitzen aber auch eine angeborene Stummelrute. Der Standard erlaubt hier beide Varianten.
Wesenzüge und Charakter
Da der Australian Shepherd ursprünglich als Hütehund gezüchtet wurde, ist er ausgesprochen wachsam und entscheidet gerne eigenständig was zu tun ist. Seiner Familie gegenüber ist er treu ergeben, freundlich und beschützt sie. Fremde beobachtet er erst einmal bevor er ihnen gegenüber aufgeschlossener wird.Diese Hunderasse benötigt aufgrund ihrer Herkunft eine passende Aufgabe. Ideal wäre natürlich eine Herde die er bewachen und treiben kann. Da die meisten Hundehalter keine Schafherde besitzen, ist Hundesport eine gute Alternative. Die Aufgaben dort sollten aufgrund seiner Lernfreudigkeit anspruchsvoll sein. Bloßes Spazierengehen reicht dieser Rasse nicht aus. Trotz seiner Ausdauer und seines Aktivitätendranges sollte der Besitzer darauf achten, dass der Australian Shepherd seine Ruhephasen bekommt. Auch dieser aktive Hund muss schließlich manchmal neue Kraft tanken.
Voraussetzungen für Anschaffung
Die Anschaffungskosten für einen Australian Shepherd vom Züchter belaufen sich in etwa zwischen 1.300 und 2.500 Euro. Das ist nicht gerade wenig, von „Schnäppchen-Käufen“ ist aber abzuraten. Häufig stammen diese Tiere aus Massenzuchtbetrieben, die wenig Wert auf die Gesundheit der Hunde legen und nur ans Geldverdienen denken.Der zukünftige Halter sollte über genügend Zeit und die Bereitschaft verfügen den Hund körperlich und mental auszulasten. Ideal sind aktive Menschen mit einer Begeisterung für den Hundesport. Ein Garten wäre wünschenswert, bei einer Etagenwohnung muss unbedingt auf genügend Auslauf und Bewegung geachtet werden. Auf Spaziergängen freut sich der Australian Shepherd über zusätzlich eingebaute Spielpausen.
Ernährung
Das Futter für den Australian Shepherd sollte aus mindestens 70 % Fleisch bestehen. Der Rest darf Gemüse oder Obst sein, Getreide ist nicht notwendig. Zucker braucht ein Hund keinesfalls, es schadet ihm nur. Ein Blick auf die Zutatenliste der Verpackung gibt Aufschluss über die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe des Futters. Hochwertiges Futter benötigt keine chemischen Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Die Futtermenge richtet sich nach Alter, Größe und Aktivität des Tieres. Entsprechende Fütterungsanleitungen finden sich ebenfalls auf der Verpackung. Auch das „Barfen“ ist eine Alternative, dabei handelt es sich um eine Methode der artgerechten Rohfütterung.
Entscheidet man sich für die Gabe von Trockenfutter, muss man dafür sorgen, dass der Hund ständig Zugang zu Wasser hat.
Pflege
Tägliches Bürsten ist die ideale Pflege für ein glänzendes Fell beim Australian Shepherd. So können Verfilzungen verhindert, Schmutz und lose Haare entfernt werden. Vom Scheren der Hundehaare sollte man allerdings Abstand nehmen, um nicht die Haarstruktur zu zerstören. Ungefähr einmal pro Woche müssen Ohren, Zähne, Pfoten und Krallen kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Diese regelmäßigen Pflegemaßnahmen nützen der Gesundheit des Hundes und stärken zusätzlich die Bindung zum Halter. Der jährliche Tierarztbesuch gehört natürlich, wie bei allen Hunden, ebenso zum festen Pflegeprogramm des Australian Shepherd.
Fazit
Der Australian Shepherd hat viele liebenswerte Eigenschaften und ist deshalb gut als Familienhund geeignet. Die zukünftigen Halter sollten sich jedoch darauf einstellen, dass dieser Hund, wie alle anderen Lebewesen auch, bestimmte Bedürfnisse hat. Wird dies beherzigt, steht einem glücklichen Zusammenleben nichts mehr im Wege.